Unternehmenswebsites brauchen ein Blog. So liest und hört man es in allen Ecken des Internets. Doch auch, wenn solche per Gießkanne ausgegossenen Ratschläge in der Regel viele nasse Pudel zurücklassen, kann es nicht schaden, zu überprüfen, ob Ihre Unternehmenswebsite nicht doch von einem Corporate Blog profitieren könnte. Das gilt natürlich nur dann, wenn Sie wirklich bloggen möchten und nicht nur deshalb ein Blog starten, weil gefühlt alle es tun und weil es aus SEO-Gründen ratsam ist.
Ziele, Funktionen und Charakter festlegen
Bloggen kostet Zeit und Geld und deshalb sollten Sie vor dem Blogstart gut überlegen, ob Sie beides investieren möchten. Die Erfahrung zeigt: Es ist gut, wenn Sie das Kommunikationsziel Ihres Blogs kennen. Dann finden Sie den Weg durch den Themendschungel leichter, das Bloggen macht mehr Spaß, Sie können den Erfolg besser messen und Sie bleiben auch in stressigen Zeiten bei der Stange. Ein Ziel zu formulieren, heißt aber auch, die Funktionen Ihres Unternehmensblogs zu definieren und den Blogcharakter festzulegen. Die folgende Typologie kann Ihnen gute Dienste leisten, den Charakter und die Ziele Ihres Corporate Blogs zu bestimmen.
Corporate-Blog-Formen
Ganz allgemein kann man Unternehmensblogs in zwei Kategorien einteilen:
- Blogs zur internen Kommunikation
- Blogs zur externen Kommunikation
Die extern ausgerichteten Blogs können zum einen der Kommunikation mit Kunden und Partnern dienen und zum anderen Public-Relations-Ziele verfolgen. Wir kümmern uns hier ausschließlich um die externe Kommunikation.
Experten-Blog/Wissensblog
In Ihrem Unternehmen gibt es jede Menge Wissensschätze, mit denen Sie Ihre Kunden und Partner begeistern können. Außerdem können Sie Menschen erreichen, die nach solchem Wissen suchen und Sie als Experte wahrnehmen. Diese Blogform eignet sich hervorragend dazu, Informationen auszutauschen und Wissen weiterzugeben. Als Benefit kommen Sie so mit Interessierten und anderen Experten in Kontakt, die als Multiplikatoren wirken können.
Beispiel: dieses Blog 😉
Themenblog
Ein Themenblog transportiert ebenfalls Wissen, ist jedoch thematisch eingeschränkt. Es verfolgt stärker als das Experten-Blog das Ziel, Sachverstand zu beweisen und Expertise sichtbar zu machen. Die Entwicklung einer attraktiven Themenwelt und die Betonung des Nutzens in den Beiträgen ist beim Themenblog sehr wichtig. Auch die Vernetzung mit anderen Blogs, die diese Themenwelt beackern, ist sinnvoll. Beispiel: Bluhm Systeme GmbH
Produkt-Blog
Diese Blogform ist für Unternehmen interessant, die das eigene Angebot und die Produkte in den Mittelpunkt der Kommunikation stellen. Das Blog ist werblicher als Themen- oder Extpertenblogs und verlangt stärker nach multimedialen Inhalten. Beispiel: Ritter Sport GmbH
Service-Blog/CRM-Blog
Bei diesen Blogformen liegt der Fokus auf der Kundenbeziehung. Das Blog ist die erste Anlaufstelle bei Lob, Kritik und Fragen. Eine engmaschige Betreuung der Kommunikation ist hier besonders wichtig. Eine besondere Herausforderung bei diesen Blogformen besteht darin, dass die interne CRM- bzw. Vertriebsabteilung eingebunden sein sollte, unterschiedliche Mitarbeiter das Blog betreuen und mit Informationen bestücken. Beispiel: Blog.Telekom
Imageblog
Hier steht die Reputation und die Bekanntheit Ihres Unternehmens im Mittelpunkt. Dabei sollten die Posts nicht aus Werbebotschaften bestehen, sondern Kundennutzen und -beziehung in den Mittelpunkt stellen. Beispiel: Discover Adidas
Kampagnen-Blog
Diese Blogform eignet sich zur Begleitung von Produkteinführungen, Veranstaltungen und Kampagnen. Es wird zeitlich begrenzt geführt und erfordert die Bündelung von Ressourcen, da es innerhalb kürzester Zeit eine hohe Reichweite aufbauen soll. Beispiel: Mobilat
CEO-Blog
Diese Blogform dürfte im deutschsprachigen Raum noch recht selten sein, denn hier bloggt die Chefin oder der Chef selbst. Gut umgesetzt ist solch ein Blog ein Instrument, mit dem sich die Chefetage persönlich in den Kundendialog einbringt. Die Voraussetzung dafür ist jedoch, dass dies nicht in einer distanzierten unpersönlichen Sprache passiert. Beispiel: Ehmers Blog
Viele Corporate Blogs sind Mischformen aus diesen Blogformen. Diese Typologie soll Ihnen also lediglich Anhaltspunkte für Ihr Blogziel und die Funktion geben, sodass Sie Ihren eigenen Blogstil leichter entwickeln können.
Quellen:
Meike Leopold: Corporate Blogs, O’Reilly
Kerstin Hoffmann: Best-Practice-Blogs, upload-magazin